Systemische Therapie
Wirkung im gesamten Körper
Heute gibt es nicht nur eine Vielzahl synthetisch hergestellter Glucocorticoide, die sich in chemischer Struktur, pharmakologischen Eigenschaften und Wirkstärke unterscheiden. Die Arzneimittel stehen auch in mehreren Darreichungsformen zur Verfügung – von Tabletten über Nasensprays und über Sprays zum Inhalieren bis hin zur Infusion.
Nimmt der Patient das Medikament als Tablette beziehungsweise Kapsel ein oder bekommt es in Form einer Injektion oder Infusion, sprechen Ärzte von einer systemischen Therapie. Denn dann gelangt der Wirkstoff in den Blutkreislauf und kann so seine Wirkung im ganzen Körper entfalten. Bei einigen Krankheiten ist das eine der effektivsten Behandlungsmethoden. Dies gilt insbesondere für schwere chronische Autoimmunerkrankungen wie Morbus Crohn, Multiple Sklerose oder den systemischen Lupus erythematodes.
Stoßtherapie für beschleunigten Heilungsprozess
Oft genügt es, wenn die Betroffenen im akuten Krankheitsschub für eine kurze Zeit systemische Glucocorticoide in hohen Dosierungen erhalten. Manche Patienten brauchen aber über einen längeren Zeitraum oder sogar dauerhaft eine systemische Cortisonbehandlung. Damit wächst die Gefahr, dass unerwünschte Nebenwirkungen auftreten. Umso mehr gilt hier eine Grundregel bei der Dosierung von Glucocorticoiden: So viel wie nötig und so wenig wie möglich.